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Geschichte

Die Hackeschen Höfe leben am Puls ihrer Zeit: Überall stoßen Sie auf einzigartige Spuren aus mehr als einem Jahrhundert deutscher und Berliner Geschichte

1750

Trockenlegung

Erste Besiedlung im Sumpf

Berlin zieht Menschen an – und das seit langer Zeit: 1747 werden erstmals mehr als 100.000 Einwohner gezählt. Für neuen Siedlungsraum lässt der Berliner Stadtkommandant Hans Christoph Friedrich von Hacke deswegen das sumpfige Areal um den heutigen Hackeschen Markt trockenlegen. Der Marktplatz und später die Höfe tragen seinen Namen. 

Erste Besiedlung im Sumpf
1858

Erwerb

Grundstücke in der Hand der Quilitz

Der Glaswarenfabrikant Hans Quilitz erwirbt das Grundstück Rosenthaler Str. 40 und lässt Gewerbebauten errichten. 47 Jahre später kauft die Erbengemeinschaft Quilitz die angrenzenden Grundstücke Rosenthaler Straße 41 und Sophienstraße 6. Berlin wächst weiter und wird Ende des Jahrhunderts die sechstgrößte Stadt in Europa.

Grundstücke in der Hand der Quilitz
1906

Gestaltung

Kurt Berndt baut neue Gewerbehöfe

Die Hackeschen Höfe entstehen nach Plänen des Architekten und Bauunternehmers Kurt Berndt. Architekt August Endell gestaltet die Fassaden im ersten Hof und die Festsäle im Jugendstil. Die Hackeschen Höfe werden ein Magnet für Kunst und Literatur: Clubs und Vereinigungen treffen sich, im Quergebäude eröffnet das Kino Imperial. Zugleich werden die Hackeschen Höfe wichtiger Bestandteil des jüdischen Lebens in der Spandauer Vorstadt: Ein Mädchenclub und eine Studentenmensa mieten sich ein.

Kurt Berndt baut neue Gewerbehöfe
1924

Besitzerwechsel

Jakob Michael übernimmt das Ensemble

Der Unternehmer Jakob Michael wird Hauptanteilseigner der „Hackescher Hof“ Grundstücksgesellschaft GmbH. Hauptmieter wird bald die Emil Köster AG, Betreiberin des Deutschen Familien-Kaufhauses (DeFaKa) mit Büro- und Lagerräumen sowie einer Betriebskantine. 

Jakob Michael übernimmt das Ensemble
1940

Kriegszeit

Zwischen Enteignung und Bombenschäden

Die Nationalsozialisten lassen die Hackeschen Höfe zwangsversteigern: Besitzer Jakob Michael konnte 1932 noch vor der Machtergreifung Hitlers nach Holland und 1939 in die USA emigrieren. Neuer Besitzer ist die Emil Köster AG, deren Hauptaktionär – über einen amerikanischen Strohmann – mittlerweile Jakob Michael ist. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wird der erste Hof stark durch Bomben beschädigt. 

1951

Volkseigentum

Die Höfe in den Anfangsjahren der DDR

Die Emil Köster AG wird enteignet und die Hackeschen Höfe werden zu „Volkseigentum“. Ein Jahr zuvor hatten Mieter verhindert, dass die Jugendstilfassaden im ersten Hof abgeschlagen wurden. Zehn Jahre später wird die Fassade an der Rosenthaler Straße modernisiert. Stuck und Giebel werden entfernt. Erst 1977 wird das gesamte Ensemble unter Denkmalschutz gestellt.

1990

Wiedervereinigung

Kulturschaffende entdecken das Quartier

Mit der Wiedervereinigung entdecken Künstler und Kulturschaffende den Ort neu und nutzen die freien Räume für ihre Projekte. Die „Gesellschaft zur Förderung urbanen Lebens-Hackesche Höfe e.V.“ wird gegründet. Sie sichert das Ensemble und setzt sich stark für dessen Erhalt als Kulturstätte ein. Mit Erfolg: Ein Jahr später öffnet das Chamäleon seine Pforten. Die Schauspieler Meret und Ben Becker gastieren zeitweise im Chamäleon Varieté. Zwei Jahre später nutzt Wim Wenders die Hackeschen Höfe als Filmkulisse für „Himmel über Berlin“. 

Kulturschaffende entdecken das Quartier
1993

Rückübertragung

Spandauer Vorstadt wird Sanierungsgebiet

Restitution an die Erben Jakob Michaels. Die Spandauer Vorstadt wird zum Sanierungsgebiet. Der Verein entwickelt eine Nutzermischung, um die Höfe als Kulturstätte zu erhalten. Ein Jahr später erwerben die Unternehmer Roland Ernst und Dr. Rainer K. F. Behne das Areal. Sie beauftragen das Architekturbüro Weiß & Partner mit der Neugestaltung der Fassade an der Rosenthaler Straße und vereinbaren mit Vertretern der Wohn-, Kultur- und Gewerbemieter die Sanierung. 

1995

Sanierung

Jahrelang wird das Ensemble modernisiert

Die Hackeschen Höfe werden umfassend saniert. Ein großes Hoffest zum Abschluss der Arbeiten zieht 50.000 Besucher an. Das bis heute gültige Nutzungskonzept wird umgesetzt: Erste neue Gewerbemieter aus dem Modedesign ziehen ein. Die Klinkerfassaden im ersten Hof werden restauriert und teilweise rekonstruiert. Wegen des großen Besucherandrangs werden die Wohnhöfe nun nachts abgeschlossen. 

Jahrelang wird das Ensemble modernisiert
2006

Jubiläum

Tausende Besucher beim Hoffest

Zum 100-jährigen Jubiläum findet ein zweitägiges Fest mit Tausenden Besuchern statt. Die ansässigen Kultureinrichtungen zeigen ein Spektrum ihres Angebots, die Modedesigner ihre aktuellen Kollektionen auf einem Open-Air-Laufsteg. Die Hackeschen Höfe entwickeln sich zum kulturellen Mittelpunkt der Spandauer Vorstadt.

Heute

Zukunft

Eine vielversprechende Mischnutzung

Die acht Hackeschen Höfe bieten auf 27.000 Quadratmetern Platz für fast vier Dutzend Gewerbeunternehmen. Die Höfe sind im Besitz einer Familie, die sich mit den Zielen der ansässigen Mieter identifiziert. Die Geschäfte in den Hackeschen Höfen sind weiterhin inhabergeführt, verkaufen selbst kreierte Manufakturprodukte und haben einen hohen Qualitätsanspruch.

Eine vielversprechende Mischnutzung
1750
1858
1906
1924
1940
1951
1990
1993
1995
2006
Heute

Trockenlegung

Erste Besiedlung im Sumpf

Berlin zieht Menschen an – und das seit langer Zeit: 1747 werden erstmals mehr als 100.000 Einwohner gezählt. Für neuen Siedlungsraum lässt der Berliner Stadtkommandant Hans Christoph Friedrich von Hacke deswegen das sumpfige Areal um den heutigen Hackeschen Markt trockenlegen. Der Marktplatz und später die Höfe tragen seinen Namen. 

1750
Erste Besiedlung im Sumpf

Erwerb

Grundstücke in der Hand der Quilitz

Der Glaswarenfabrikant Hans Quilitz erwirbt das Grundstück Rosenthaler Str. 40 und lässt Gewerbebauten errichten. 47 Jahre später kauft die Erbengemeinschaft Quilitz die angrenzenden Grundstücke Rosenthaler Straße 41 und Sophienstraße 6. Berlin wächst weiter und wird Ende des Jahrhunderts die sechstgrößte Stadt in Europa.

1858
Grundstücke in der Hand der Quilitz

Gestaltung

Kurt Berndt baut neue Gewerbehöfe

Die Hackeschen Höfe entstehen nach Plänen des Architekten und Bauunternehmers Kurt Berndt. Architekt August Endell gestaltet die Fassaden im ersten Hof und die Festsäle im Jugendstil. Die Hackeschen Höfe werden ein Magnet für Kunst und Literatur: Clubs und Vereinigungen treffen sich, im Quergebäude eröffnet das Kino Imperial. Zugleich werden die Hackeschen Höfe wichtiger Bestandteil des jüdischen Lebens in der Spandauer Vorstadt: Ein Mädchenclub und eine Studentenmensa mieten sich ein.

1906
Kurt Berndt baut neue Gewerbehöfe

Besitzerwechsel

Jakob Michael übernimmt das Ensemble

Der Unternehmer Jakob Michael wird Hauptanteilseigner der „Hackescher Hof“ Grundstücksgesellschaft GmbH. Hauptmieter wird bald die Emil Köster AG, Betreiberin des Deutschen Familien-Kaufhauses (DeFaKa) mit Büro- und Lagerräumen sowie einer Betriebskantine. 

1924
Jakob Michael übernimmt das Ensemble

Kriegszeit

Zwischen Enteignung und Bombenschäden

Die Nationalsozialisten lassen die Hackeschen Höfe zwangsversteigern: Besitzer Jakob Michael konnte 1932 noch vor der Machtergreifung Hitlers nach Holland und 1939 in die USA emigrieren. Neuer Besitzer ist die Emil Köster AG, deren Hauptaktionär – über einen amerikanischen Strohmann – mittlerweile Jakob Michael ist. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wird der erste Hof stark durch Bomben beschädigt. 

1940

Volkseigentum

Die Höfe in den Anfangsjahren der DDR

Die Emil Köster AG wird enteignet und die Hackeschen Höfe werden zu „Volkseigentum“. Ein Jahr zuvor hatten Mieter verhindert, dass die Jugendstilfassaden im ersten Hof abgeschlagen wurden. Zehn Jahre später wird die Fassade an der Rosenthaler Straße modernisiert. Stuck und Giebel werden entfernt. Erst 1977 wird das gesamte Ensemble unter Denkmalschutz gestellt.

1951

Wiedervereinigung

Kulturschaffende entdecken das Quartier

Mit der Wiedervereinigung entdecken Künstler und Kulturschaffende den Ort neu und nutzen die freien Räume für ihre Projekte. Die „Gesellschaft zur Förderung urbanen Lebens-Hackesche Höfe e.V.“ wird gegründet. Sie sichert das Ensemble und setzt sich stark für dessen Erhalt als Kulturstätte ein. Mit Erfolg: Ein Jahr später öffnet das Chamäleon seine Pforten. Die Schauspieler Meret und Ben Becker gastieren zeitweise im Chamäleon Varieté. Zwei Jahre später nutzt Wim Wenders die Hackeschen Höfe als Filmkulisse für „Himmel über Berlin“. 

1990
Kulturschaffende entdecken das Quartier

Rückübertragung

Spandauer Vorstadt wird Sanierungsgebiet

Restitution an die Erben Jakob Michaels. Die Spandauer Vorstadt wird zum Sanierungsgebiet. Der Verein entwickelt eine Nutzermischung, um die Höfe als Kulturstätte zu erhalten. Ein Jahr später erwerben die Unternehmer Roland Ernst und Dr. Rainer K. F. Behne das Areal. Sie beauftragen das Architekturbüro Weiß & Partner mit der Neugestaltung der Fassade an der Rosenthaler Straße und vereinbaren mit Vertretern der Wohn-, Kultur- und Gewerbemieter die Sanierung. 

1993

Sanierung

Jahrelang wird das Ensemble modernisiert

Die Hackeschen Höfe werden umfassend saniert. Ein großes Hoffest zum Abschluss der Arbeiten zieht 50.000 Besucher an. Das bis heute gültige Nutzungskonzept wird umgesetzt: Erste neue Gewerbemieter aus dem Modedesign ziehen ein. Die Klinkerfassaden im ersten Hof werden restauriert und teilweise rekonstruiert. Wegen des großen Besucherandrangs werden die Wohnhöfe nun nachts abgeschlossen. 

1995
Jahrelang wird das Ensemble modernisiert

Jubiläum

Tausende Besucher beim Hoffest

Zum 100-jährigen Jubiläum findet ein zweitägiges Fest mit Tausenden Besuchern statt. Die ansässigen Kultureinrichtungen zeigen ein Spektrum ihres Angebots, die Modedesigner ihre aktuellen Kollektionen auf einem Open-Air-Laufsteg. Die Hackeschen Höfe entwickeln sich zum kulturellen Mittelpunkt der Spandauer Vorstadt.

2006

Zukunft

Eine vielversprechende Mischnutzung

Die acht Hackeschen Höfe bieten auf 27.000 Quadratmetern Platz für fast vier Dutzend Gewerbeunternehmen. Die Höfe sind im Besitz einer Familie, die sich mit den Zielen der ansässigen Mieter identifiziert. Die Geschäfte in den Hackeschen Höfen sind weiterhin inhabergeführt, verkaufen selbst kreierte Manufakturprodukte und haben einen hohen Qualitätsanspruch.

Heute
Eine vielversprechende Mischnutzung